//– Dieser Eintrag wurde aus meinem alten Blog migriert. Das Veröffentlichungsdatum und die Schreibart sind nicht mehr aktuell. –//
Uff – welch ein Thema doch gerade im Bereich von kreativen Berufen kommt es im Rahmen von Feedbacks zu Layouts, Entwürfen oder Texten oft zu Missverständnissen, die im schlimmsten Fall sogar ein negatives Arbeits- und Selbstwertgefühl hinlassen.
Kritik ist wichtig! Aber sie kann auch schwer zu ertragen sein und eine Person kränken. Schließlich ist eine Kreation immer ein eigenes Werk, in das viel Arbeit gesteckt wurde. Es ist das Baby des Kreativen, doch damit es Erwachsen werden kann, muss es sich entwickeln. Diese Entwicklung funktioniert nur über sachliche Kritik und externe Meinungen von Außen.
Lob als Chance verstehen
Lob ist wichtig und genauso wie negative Kritik eine unverzichtbare Form des Feedbacks. Ein erst gemeintes Lob schätzt die geleistete Arbeit. Sie erkennt die erbrachten Leistungen an und wird beim Gelobten ein gutes Gefühl hervorrufen. Zumindest zur Eröffnung eines Feedbacks lässt sich durch das Hervorheben von positiven Aspekten (überall gibt es positive Aspekte!) eine positive Grundstimmung erzeugen und das Ohr für Verbesserungsvorschläge öffnen. Schließlich loben wir viel zu selten und schauen viel zu schnell auf negative Aspekte. Doch dabei ist es essentiell für ein Projekt, dass ein Feedback stets motivierend ist. Nur so entstehen große Ideen, die zu großartigen Kreationen führen.
Fair und freundschaftlich bleiben
Eine Kritik darf niemals verletzend sein. Es geht um ein Werk und nicht um eine Person. Verallgemeinerungen und Anspielungen auf die Person, den Kreativen, sind absolut kontraproduktiv und führen dazu, dass sich der Kritisierte in eine Abwehrhaltung bringen muss. Hierzu zählt auch, dass abgeschlossene Projekte, niemals Teil einer Kritik zu einem aktuellen Projekt sein können. Äußerungen wie „Das war damals bei Projekt XY schon ein Problem.“ führen zu unnötigen Verstimmungen, obwohl sie nichts mit dem aktuellen Entwurf zu tuen haben. Es werden negative Assoziationen vermischt, die sich auftürmen können.
Damit ein freundschaftlicher Ton während einer Kritik bewahrt wird, hilft es oft Anmerkungen aus der Ich-Perspektive zu kommentieren. Eine Aussage wie „Das blau ist mir etwas zu dunkel“ zeigt die eigene Wahrnehmung und klingt deutlich weicher und bietet die Möglichkeit für eine Diskussion.
Doch auch wir Kreative können etwas tun, um Feedbacks besser aufzunehmen.
Lernt Kritik anzunehmen, denn in den wenigsten Fällen ist sie wirklich böse gemeint. Seht eure Feedbackgeber eher als Betatester. Verstehen Sie euer Layout, euren Text oder euren Entwurf? Oder müsst ihr eure Kreation erklären? Denn dem Endkunden, der euer Werk in den Händen halten wird, wird schließlich auch keine Erklärung geboten.
Verdeutlichen wir dies an Hand einer Website: Was nützt mir als Gestalter eine ausgefeilte noch nie dagewesene jedoch verwirrende Navigation zu entwerfen, die ich dem Anwender jedoch zuerst erklären muss? Richtig, sie nutzt rein Garnichts, da der normale Internetuser die Website verlassen wird, sobald er sich nicht im Sinne der Userinteraktion zurechtfindet. Genau in solchen Fällen können kritische Feedbacks den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Außerdem ist es stets hilfreich ein Feedback ein wenig sacken zu lassen. Geht nach Möglichkeit nicht sofort im Eifer des Gefechts wieder an eure Kreation und baut diese mutwillig um. Mit etwas Abstand und Ruhe finden sich garantiert Lösungen, die sowohl das Feedback berücksichtigen, als auch eure Kreation weiterentwickeln und somit zu einem schlüssigen Gesamtkonzept werden lassen.
Wie haltet ihr es mit Kreativ-Feedbacks?