//– Dieser Eintrag wurde aus meinem alten Blog migriert. Das Veröffentlichungsdatum und die Schreibart sind nicht mehr aktuell. –//
Als Art Director bei kernpunkt ist es meine tägliche Arbeit an Kreativkonzepten und maßgeschneiderten Lösungen für unsere Kunden zu arbeiten. In Gesprächen mit Freunden und Bekannten (so auch gestern und als Anlass für diesen Post) hört man immer wieder die Aussage, „wow, den ganzen Tag Ideen haben und diese dann umzusetzen, das wäre ja nichts für mich. Da bin ich nicht kreativ genug und hätte viel zu viel Angst, dass mir irgendwann keine Ideen mehr kommen“. Daher habe ich mal kurz ein paar Dinge zusammengeschrieben, die mir im Bezug auf den Kreativitätsprozess so eingefallen sind:
Ruhe bewahren.
Gerade in der Agentur, wo Projektabgaben oft knapp gesteckt sind, ist es wichtig sich Zeit für seine Kreationen zu lassen. Wir brauchen Zeit um aus einer guten Idee eine sehr gute Idee zu machen und um eine Problemstellung, mit der wir es eigentlich immer zu tun haben, vollständig zu erfassen. Es lohnt sich die erste Idee, die meist bereits während des Briefings schon entsteht, erstmal fallen zu lassen oder auszusprechen jedoch nicht weiter zu kommentieren.
Gelassen bleiben.
Ideen können nicht erzwungen werden. Am leichten fällt es uns Ideen in Phasen der Entspannung zu entwickeln. Nicht umsonst haben viele Agenturen Rückzugsräume, Kickertische oder Ruheinseln. Doch auch im privaten Umfeld gibt es viele Rückzugsmöglichkeiten. Ob beim Sport, unter der Dusche, auf der Couch oder beim Spaziergang mit dem Hund. Ideen überraschen uns meist in den Phasen der Entspannung, da wir durch das Abschalten unsere Gedanken ziehen lassen können.
Da sind Sie.
Da sind Sie! Die Ideen! Sie haben uns überrascht. Waren jedoch nur angedacht. Mit der Zeit ergibt unsere Sammlung an einzelnen Ideen eine Art Werkzeugkoffer. Jetzt gilt es die rohen Ideengerüste weiter zu pfeilen und zu schleifen, damit sie zu einer runden Geschichte werden.
Und Action!
Jetzt kann es richtig losgehen, denn die schwerste Aufgabe steht noch bevor. Die Ideen aus dem Kopf müssen nun in etwas Visuelles umgemünzt werden, damit Sie mit anderen diskutiert werden können. Menschen sind ziemlich visuelle Wesen. Auf diesem steinigen Weg wird es den Einen oder Anderen Rückschlag geben. Teile werden verworfen, neue hinzugefügt, andere adaptiert und umgebaut. Trotz alles Aktionismus gilt es hierbei sich das große Ziel vor Augen zu halten und die Phase 1, das Briefing, die eigentliche Aufgabenstellung, nicht aus dem Blick zu verlieren.
Ebenso ist es nach meiner Auffassung sehr hilfreich, wenn andere Kreative in diesen Prozess mit einbezogen werden. Kritikfähigkeit und Einsicht sind wichtige Instrumente, die alle Beteiligten mitbringen sollten. Das ständige Hinterfragen der Idee aus verschiedenen Blickwinkeln wird schließlich zu einem standhaften Entwurf führen.